Warum ich nach Südkorea gereist bin

Das Reisen ist eine ständige Erinnerung an all die Dinge auf der Welt, über die wir staunen.

Alain de Botton

Viele glückliche Zufälle führten dazu, dass ich diesen Oktober am Worldforum for Forest Therapy teilnahm, eine Präsentation hielt und die Möglichkeit hatte vorher die Forest Healing Institutes von Südkorea kennenzulernen.

Seit Jahren fasziniert mich die uralte Mythologie mit Drachen und ihren Vorstellungen vom Jenseits, der starke Zusammenhalt im sozialen Miteinander, geprägt durch die Militärdiktatur bis 1980, das leckere Essen wie z.B.Kimchi ( das ich inzwischen selbst mache) und die vielfältige Natur in Südkorea. (Meer, Berge, Wälder)

Waldbaden oder Shinrin Yoku hat nicht nur in Japan Wurzeln, sondern auch in Südkorea. Und so kam es, dass ich beim zufälligen Googeln diesen 1. Weltkongress zum Thema Waldtherapie in Daejeon entdeckte. Mit der Möglichkeit an einem Pre-Event-Trip teilzunehmen.

Südkorea und Waldbaden in einer Reise verbinden? Ich spürte eine Welle der Freude durch mich hindurchfliessen und da war mir klar, dass ich mich anmelden "muss" ;-)

Mein erstes Wunder auf dieser Reise war der botanische Garten im Flughafen von Doha/ Qatar. Eine grüne Oase mit Wasserfall. Hier konnte ich in der Hektik des Flughafens erleben, wie Pflanzen und Wassergeplätscher mein Nervensystem entspannten. Ich hatte Zeit zu meditieren und konnte danach erfrischt weiterreisen.

Nachts in einer Stadt wie Seoul ankommen, heisst die Lichter der Stadt zu erleben. Der nächste Morgen war verregnet und alle mit bunten Schirmen unterwegs. Und plötzlich ist alles in einer anderen Sprache geschrieben und ich stand wie eine Erstklässlerin vor den Schildern und entzifferte sie Buchstabe für Buchstabe. So kam ich zum Mittagessen in ein Thunfischrestaurant und aß eine Sashimi-Bowl mit spannenden Beilagen wie Kimchi oder Fischkopf....und viel Zeit zu beobachten wie Gruppen von Arbeitskollegen zum Essen kamen und gingen. 

Reisen ist für mich viel Beobachten, wie macht man das hier? 

Z.B. verbeugt man sich bei Frage oder auch Antwort oder zum Bedanken und zum Begrüßen leicht voreinander. Das habe ich nach ein paar Tagen automatisch auch gemacht. ;-) Das hat sofort freundliche Gefühle bei mir und meinem Gegenüber hervorgerufen.

Fasziniert war ich, dass sich Menschen auch vor leeren Räumen verbeugten, beim Eintreten und Verlassen des Raums. 

Diese kleine Verbeugung erweist Menschen und Räumen Respekt und verändert die innere Einstellung zum Gegenüber.

Und die Neugier auf den Pre-Event-Trip und wie in Südkorea im Wald gebadet wird, stieg...