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Wie man in Südkorea im Wald badet

Insgesamt haben wir auf unserer Reise 6 Waldheilungsinstitute besucht. Sie sind über das ganze Land verteilt, damit jeder Zugang hat. 

 

Überall wurden wir sehr herzlich empfangen, mit Essen, Blumen, Ansprachen und überall war Stolz auf die Arbeit der Waldheilungsinstitute zu spüren. Tausende von Südkoreanern, oft Senioren besuchen jährlich die gesundheitsfördernden Waldprogramme.

 

Wir hatten das Glück überall an den unterschiedlichsten Programmen teilnehmen zu können.


Waldbaden senkt - medizinisch nachgewiesen - den Blutdruck, senkt Stresshormone, stärkt das Immunsystem und verbessert die Stimmung.

 

Im ersten Institut ging es zunächst auf einen Barfusspfad, obwohl es nicht ganz so warm war. Wir blieben immer wieder stehen, um z.B. an jungen Hinokibäume ( eine Zypressenart) zu schnuppern und die immunstärkenden Baumöle einzuatmen. Der Barfusspfad ging über weiche Erde, Stöckchen, Steine (da sind einige ausgestiegen), Kokosmatten u.v.m. Belohnt wurden wir mit einem Fussbad in einer mineralischen, heissen Quelle. Wir machten Fussübungen und durften am Schluss unsere Füße mit warmen Hinokiöl massieren. Zum Abschluss lagen wir warm in Decken eingepackt auf Liegen, die direkt auf ein Bergmassiv ausgerichtet waren und ich konnte die Krähen beobachten.

 

Teezeremonie, das bewusste Zubereiten von Heiltees und das bewusste Schnuppern und Verkosten in Stille und zum Klang von ritueller angeschlagenen Klangschalen, war für mich ein besonderes Highlight. Die Teezeremonie ist Teil der südkoreanischen Kultur.

 

Oft sind wir auf speziell angelegten Waldwegen aus Holz gelaufen, die auch rollstuhlgerecht sind. An den Wegesrand waren z.T. besondere Pflanzen und Bäume gepflanzt worden, die uns erklärt wurden.

Manchmal bekamen wir Naturexeperimente vorgeführt oder durften z.B. Pflanzen, die Moskitos vertreiben und deren Blätter man sich aufkleben kann, kennenlernen.

 

Zum ersten Mal habe ich den Panoramablick kennengelernt. An einer besonders schönen Stelle im Wald mit Fernsicht über die Berge, blieben wir alle stehen und weiteten unseren Blick, was zu Entspannung im Körper und Gehirn führt.

 

In einem anderen Waldheilungszentrum wanderten zu einer Holzplattform im Wald, wo wir Atemübungen machten und tönten, um verschiedene Organe im Körper zu stärken.

Im Anschluss ging es wieder ins Warme und wer kalte Füße hatte, konnte sich in einen geschlossenen Holzstuhl setzen und sich die Füsse mit warmer Luft aufwärmen lassen....siehe Bildergalerie unten...

 

Wunderbar leicht und entspannend war auch die Hängemattenerfahrung in einem kleinen Waldstück. Das werde ich im nächsten Frühling auch bei mir anbieten...

 

Spannend fand ich, dass man in manchen Instituten übernachten konnte und wie eine Art Waldkur buchen konnte. Jedes Institut hat fertige Programme zu verschiedenen Themen, die von Gruppen im Voraus gebucht werden.

 

Alle Institute sind staatlich und alle Waldbaden-Guides sind vom Staat angestellt.

In Deutschland ist dies alles im Privatsektor auf Eigeninitiative entstanden.

 

Am Montag erfahrt ihr, was wir an der Grenze nach Nordkorea an der demilitarisierten Zone erlebt haben...

 

 

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